Stillbläschen, auch bekannt als Milchbläschen, sind ein häufiges Problem, das stillende Mütter betrifft. Sie können schmerzhaft sein und das Stillen erschweren. In diesem Artikel werden wir die Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Stillbläschen erläutern. Außerdem geben wir Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie Stillbläschen vorbeugen können.
Was sind Stillbläschen?
Stillbläschen sind kleine, weiße oder gelbliche Bläschen, die auf der Brustwarze erscheinen. Sie entstehen, wenn ein Milchgang verstopft ist. Dies kann aus verschiedenen Gründen geschehen, z. B. Durch:
- Ein dünnes Häutchen über dem Milchgang: Dieses Häutchen kann durch kleine Verletzungen beim Stillen oder durch den Wundheilungsprozess entstehen.
- Milchstau: Wenn die Milch nicht richtig abfließen kann, kann sich ein Milchstau bilden, der zu einem Stillbläschen führen kann.
- Entzündungszellen: In einigen Fällen können Entzündungszellen aus den Milchgängen zur Oberfläche der Brustwarze wandern und dort stecken bleiben.
Symptome von Stillbläschen
Die häufigsten Symptome von Stillbläschen sind:
- Schmerzen beim Stillen: Der Schmerz kann stark und stechend sein, da der Milchfluss durch das verstopfte Milchbläschen behindert wird.
- Ein weißes oder gelbliches Bläschen auf der Brustwarze: Das Bläschen kann direkt nach dem Stillen oder erst nach mehreren Stillmahlzeiten sichtbar werden.
- Rötung und Schwellung der Brustwarze: Diese Symptome können auf eine Entzündung hindeuten.
- Milchstau: Wenn das Stillbläschen nicht behandelt wird, kann sich ein Milchstau bilden, der die Brust schmerzhaft und hart macht.
Ursachen von Stillbläschen
Stillbläschen können aus verschiedenen Gründen auftreten, darunter:
Milchbläschen
Ein Milchbläschen entsteht, wenn ein Milchgang durch ein dünnes Häutchen überwachsen ist. Dies kann durch kleine Verletzungen beim Stillen oder durch den Wundheilungsprozess geschehen. Das Häutchen behindert den Milchfluss, was zu einem schmerzhaften Milchstau führen kann. Das Häutchen perforiert oft von alleine beim Stillen, kann aber auch mit einer feuchtwarmen Kompresse aufgeweicht werden. In einigen Fällen kann das Häutchen mit einer sterilen Kanüle abgehoben werden, dies sollte jedoch von einer Fachperson durchgeführt werden.
Saugbläschen
Saugbläschen entstehen, wenn das Kind beim Saugen einen sehr hohen Unterdruck anwendet. Dadurch wird die äußere Hautschicht der Brustwarze abgehoben. Diese Bläschen treten häufig in den ersten Tagen der Stillbeziehung auf und bilden sich spontan zurück. Sie können aber auch zu späteren Zeitpunkten auftreten. Solche Bläschen dürfen nicht eröffnet werden, da sie mit der Zeit von selbst abheilen.
Hyperkeratose
Hyperkeratose ist eine Verdickung der Haut durch wiederholte unphysiologische Beanspruchung beim Stillen oder Pumpen. Die Stelle kann blassweiß, cremefarben oder gelblich sein und ist bei leichtem Druck sehr schmerzhaft. Versuche, die Hyperkeratose zu entfernen, können die Situation verschlimmern. Eine tägliche Behandlung mit einer Steroid-Creme mittlerer Stärke unter einer Plastikhaube kann helfen. Dabei sollte vermieden werden, dass der Säugling beim Stillen Kortikosteroide aufnimmt. Die Creme sollte vor dem Stillen gründlich von den Brustwarzen entfernt werden.
Entzündungszellen aus den Milchgängen
Weiße Bläschen an der Oberfläche der Brustwarzen können auch Entzündungszellen aus den Milchgängen darstellen. Es wird empfohlen, diese Stellen nicht zu entfernen, da dies die Entzündung verschlimmern könnte. Eine Steroid-Creme mittlerer Stärke und Lecithin zum Einnehmen können helfen.
Milien
Milien sind kleine, weiße Hautzysten, die nach dem Stillen oder Pumpen hervortreten können. Sie sind schmerzlos und bedürfen keiner Behandlung.
Herpesbläschen
Herpesbläschen können in seltenen Fällen auch die Brustwarze betreffen. Eine mit Herpes befallene Brustwarze darf nicht gestillt werden. Die Milch wird per Hand oder Pumpe gewonnen und kann nach einer Pasteurisierung dem Baby gegeben werden.
Behandlung von Stillbläschen
Die Behandlung von Stillbläschen hängt von der Ursache ab. In den meisten Fällen heilen Stillbläschen von selbst ab. Es gibt jedoch einige Dinge, die Sie tun können, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und die Schmerzen zu lindern:
Häufiges Stillen
Häufiges Stillen hilft, die Brust zu entleeren und den Milchfluss zu fördern. Dies kann dazu beitragen, das Stillbläschen zu öffnen und den Milchstau zu lösen.
Feuchte, warme Kompressen
Legen Sie vor dem Stillen eine feuchte, warme Kompresse auf die betroffene Brustwarze. Dies kann helfen, das Häutchen über dem Milchgang aufzuweichen und zu öffnen.
Massage
Massieren Sie den verstopften Milchgang vorsichtig vor dem Stillen. Beginnen Sie hinten am Milchgang und massieren Sie in Richtung Brustwarze. Dies kann helfen, die Milch zu lösen und den Milchfluss zu fördern.
Stillpositionen variieren
Versuchen Sie, verschiedene Stillpositionen auszuprobieren, um die Brust besser zu entleeren. Dies kann helfen, den Milchstau zu lösen und das Stillbläschen zu öffnen.
Tierische Fette meiden
Tierische Fette können die Milchgänge verstopfen und die Bildung von Stillbläschen fördern. Versuchen Sie, tierische Fette in Ihrer Ernährung zu reduzieren.
Gefäßverengende Wirkstoffe meiden
Gefäßverengende Wirkstoffe wie Nikotin, Koffein und Teein können die Milchproduktion beeinträchtigen und die Bildung von Stillbläschen fördern. Vermeiden Sie diese Stoffe in Ihrer Ernährung.
Fachliche Hilfe
Wenn die oben genannten Maßnahmen nicht helfen, sollten Sie sich von einer Hebamme oder Stillberaterin beraten lassen. In einigen Fällen kann es notwendig sein, das Stillbläschen unter sterilen Bedingungen zu öffnen. Dies sollte jedoch nur von einer Fachperson durchgeführt werden, um das Risiko von Infektionen zu minimieren.
Vorbeugung von Stillbläschen
Es gibt einige Dinge, die Sie tun können, um Stillbläschen vorzubeugen:
- Richtiges Anlegen: Stellen Sie sicher, dass Ihr Baby richtig an der Brust angelegt ist. Dies hilft, die Brustwarze zu schützen und den Milchfluss zu fördern.
- Häufiges Stillen: Stillen Sie Ihr Baby häufig, um die Brust zu entleeren und den Milchstau zu vermeiden.
- Massage: Massieren Sie Ihre Brust regelmäßig, um den Milchfluss zu fördern und die Milchgänge offen zu halten.
- Gesunde Ernährung: Achten Sie auf eine gesunde Ernährung, die reich an Flüssigkeit und wichtigen Nährstoffen ist.
- Entspannung: Stress kann die Milchproduktion beeinträchtigen und die Bildung von Stillbläschen fördern. Entspannen Sie sich regelmäßig und gönnen Sie sich ausreichend Ruhe.
Zu Stillbläschen
Sind Stillbläschen gefährlich?
Stillbläschen sind in der Regel nicht gefährlich. Sie können jedoch schmerzhaft sein und das Stillen erschweren. In seltenen Fällen können Stillbläschen zu einer Entzündung der Brust (Mastitis) führen.
Wie lange dauert es, bis Stillbläschen verschwinden?
Stillbläschen heilen in der Regel innerhalb weniger Tage von selbst ab. In einigen Fällen kann es jedoch länger dauern.
Kann ich mit Stillbläschen stillen?
Ja, Sie können mit Stillbläschen stillen. Es kann jedoch schmerzhaft sein. Wenn das Stillbläschen nicht geöffnet wird, kann es zu einem Milchstau kommen.
Wann sollte ich einen Arzt aufsuchen?
Sie sollten einen Arzt aufsuchen, wenn:
- Die Schmerzen sehr stark sind.
- Die Brust gerötet oder geschwollen ist.
- Sie Fieber haben.
- Sie den Verdacht auf eine Infektion haben.
Fazit
Stillbläschen sind ein häufiges Problem, das stillende Mütter betrifft. Sie können schmerzhaft sein und das Stillen erschweren. In den meisten Fällen heilen Stillbläschen von selbst ab. Es gibt jedoch einige Dinge, die Sie tun können, um den Heilungsprozess zu beschleunigen und die Schmerzen zu lindern. Wenn Sie sich Sorgen machen, sollten Sie sich von einer Hebamme oder Stillberaterin beraten lassen.
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