Wer kennt sie nicht, die Momente, in denen wir schweißgebadet aus dem Schlaf schrecken und uns an einen schrecklichen Traum erinnern? Diese nächtlichen Schrecken, die uns mit Angst und Panik erfüllen, sind Alpträume oder Albträume. Doch was genau passiert in unserem Kopf, wenn wir schlecht träumen? Und warum sind diese Träume eigentlich so beängstigend?
- Die Entstehung des Begriffs albtraum
- Häufigkeit und Auswirkungen von Albträumen
- Die Rolle des Gehirns bei Albträumen
- Die REM-Schlafphase und die Entstehung von Albträumen
- Wer träumt häufiger schlecht?
- Die Bedeutung von Albträumen
- Albträume als Gesundheitsrisiko
- Therapie bei chronischen Albträumen
- Was ist richtig: Alptraum oder Albtraum?
- Fazit
Die Entstehung des Begriffs albtraum
Der Begriff albtraum leitet sich aus der germanischen Mythologie ab. Alben, auch bekannt als Elfen, wurden als Wesen angesehen, die für Träume zuständig waren. Man stellte sich vor, dass sie sich auf die Brust des Schlafenden setzten und ihm schwere Träume verursachten. Diese Vorstellung erklärt auch die ältere Bezeichnung albdruck , die den Druck und die Beklemmung beschreibt, die man während eines Albtraums verspürt.
Häufigkeit und Auswirkungen von Albträumen
Albträume sind ein weitverbreitetes Phänomen. Jeder gesunde Erwachsene erlebt ab und zu einen Albtraum. Etwa fünf bis zehn Prozent aller Erwachsenen leiden sogar unter wiederkehrenden Albträumen. Bei traumatisierten oder kranken Menschen ist die Häufigkeit von Albträumen noch viel höher. Diese Träume können den Schlaf stören und zu Schlafstörungen führen.
Die Rolle des Gehirns bei Albträumen
Neurowissenschaftler haben sich zunehmend für die Vorgänge im Gehirn während eines Albtraums interessiert. Patrick McNamara, ein Neurowissenschaftler der Universität Boston, hat Tausende von Träumen gesammelt und die Gehirnscans der Träumenden verglichen. Seine Forschungsergebnisse zeigen, dass bei Albträumen bestimmte Gehirnregionen besonders aktiv sind.
Das limbische System und die Amygdala
McNamara konnte feststellen, dass das limbische System, welches für Emotionen verantwortlich ist, während eines Albtraums besonders aktiv ist. Besonders die Amygdala, die für die Verarbeitung von Angst und negativen Emotionen zuständig ist, spielt eine wichtige Rolle.
McNamara erklärt, dass Albträume im Grunde ein Verlust der hemmenden Mechanismen sind, die normalerweise Angst und Panik regulieren. Die Amygdala übernimmt die Kontrolle und erzeugt die beängstigenden Bilder und Emotionen, die wir im Albtraum erleben.
Die REM-Schlafphase und die Entstehung von Albträumen
Albträume treten fast immer während der REM-Schlafphase (Rapid Eye Movement) auf. In dieser Phase ist das Gehirn hoch aktiv, während alle Muskeln entspannt sind. Nur die Augen bewegen sich unter den geschlossenen Lidern hin und her. Diese Muskelentspannung während der REM-Phase ist wichtig, um zu verhindern, dass sich der Träumende im Schlaf verletzt, da er die Ereignisse im Traum nicht bewusst steuern kann.
Die Muskelentspannung kann jedoch auch zu einem verstärkten Erlebnis des Albtraums führen. Wenn der Träumende im Traum vor einem Monster flüchten möchte, kann er sich im Traum wie festgeklebt fühlen und sich nicht bewegen. Auch das Atmen kann im Traum erschwert sein, da die Atemmuskeln während der REM-Phase ebenfalls gehemmt sind.
Wer träumt häufiger schlecht?
Frauen träumen häufiger schlecht als Männer, da ihre Amygdala im Vergleich zu Männern aktiver ist. Kinder und Jugendliche sind besonders von Albträumen betroffen, da sie noch nicht so gut mit Ängsten umgehen können. Alles, was neu und unbekannt ist, kann für sie bedrohlich wirken und zu Albträumen führen.
Die Bedeutung von Albträumen
Obwohl Albträume beängstigend sind, können sie auch eine wichtige Funktion haben. Sie können uns helfen, unsere Ängste und Sorgen zu verarbeiten und unsere Identität zu festigen.
Professor Dr. Michael Schredl, ein Traumforscher, erklärt, dass Albträume uns helfen können, mit dem Alltag umzugehen, indem sie uns die Möglichkeit geben, unsere Ängste zu bewältigen und neue Strategien zu entwickeln.
Häufige Motive in Albträumen
- Verfolgung: Ein häufiges Motiv in Albträumen ist die Verfolgung. Der Träumende wird von einem Monster, einem Tier oder einer anderen Person verfolgt. Dieses Motiv kann auf ein Vermeidungsverhalten im Wachzustand hindeuten.
- Fallen: Fallträume sind ebenfalls sehr häufig. Der Träumende hat das Gefühl, dass er den Boden unter den Füßen verliert und fällt. Dieser Traum kann auf ein Gefühl der Hilflosigkeit und Kontrollverlust im Wachzustand hindeuten.
- Tod: Der Tod von geliebten Personen ist ein weiteres häufiges Motiv in Albträumen. Dieser Traum kann auf die Angst vor dem Verlust einer wichtigen Person oder auf die Frage, wie man ohne diese Person zurechtkommen würde, hindeuten.
- Wiederkehrende Träume: Wiederholende Albträume deuten darauf hin, dass es im Wachzustand ein Problem gibt, das noch nicht gelöst wurde. Der Träumende muss lernen, mit diesem Problem umzugehen.
Albträume als Gesundheitsrisiko
Albträume können den Blutdruck erhöhen und zu Schlafstörungen führen. Wenn Albträume regelmäßig auftreten, können sie zu einer verminderten Leistungsfähigkeit tagsüber und sogar zu Depressionen führen.
Chronische Albträume können auch ein Gesundheitsrisiko darstellen. Die ständige Blutdrucksteigerung, die durch Albträume ausgelöst wird, kann zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen, insbesondere bei Menschen mit anderen Risikofaktoren wie Arterienverkalkung, Rauchen oder Übergewicht.
Therapie bei chronischen Albträumen
Wenn Albträume zu einem Problem werden, kann eine Therapie helfen. Die Imaginary Rehearsal Therapy ist ein Therapieverfahren, bei dem das Ende des Albtraums umgestaltet wird. Der Patient stellt sich einen anderen, positiven Ausgang des Albtraums vor und geht diesen mit seinem Therapeuten immer wieder durch.
Durch diese Therapie kann der Patient lernen, den Albtraum zu kontrollieren und einen Fluchtweg aus der vorher ausweglosen Situation zu finden.
Was ist richtig: Alptraum oder Albtraum?
Beide Schreibweisen sind korrekt. Der Begriff alp bezieht sich auf den Alp oder Alb aus der germanischen Mythologie, ein tückisches Wesen, das schwere Träume verursacht.
Der Duden empfiehlt die Schreibweise albtraum, während Wahrig die Schreibweise alptraum bevorzugt. Wichtig ist, dass Sie sich für eine Schreibweise entscheiden und diese konsequent verwenden.
Was sind Albträume?
Albträume sind beängstigende Träume, die in der Regel während der REM-Schlafphase auftreten. Sie sind oft von negativen Emotionen wie Angst, Panik und Schrecken geprägt.
Warum träumen wir schlecht?
Die Ursachen für Albträume sind vielfältig. Sie können durch Stress, Angst, Traumata, Medikamente oder Erkrankungen ausgelöst werden. Auch die Verarbeitung von emotionalen Erlebnissen im Schlaf kann zu Albträumen führen.
Wie oft sind Albträume normal?
Gelegentliche Albträume sind normal und kein Grund zur Sorge. Wenn jedoch Albträume häufig auftreten und den Schlaf stark beeinträchtigen, sollten Sie einen Arzt oder Psychotherapeuten aufsuchen.
Wie kann ich Albträume vermeiden?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um Albträume zu vermeiden. Dazu gehören Entspannungstechniken, regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung und ein regelmäßiger Schlafrhythmus. Vermeiden Sie außerdem Stress und Alkohol vor dem Schlafengehen.
Was kann ich tun, wenn ich einen Albtraum hatte?
Wenn Sie einen Albtraum hatten, sollten Sie sich etwas Zeit nehmen, um sich zu beruhigen. Atmen Sie tief durch und versuchen Sie, an etwas Positives zu denken. Wenn Sie sich nicht beruhigen können, sprechen Sie mit einem Freund oder Familienmitglied darüber.
Fazit
Albträume sind ein normales Phänomen, das jeder Mensch von Zeit zu Zeit erlebt. Sie können jedoch auch ein Zeichen für Stress, Angst oder andere Probleme sein. Wenn Albträume häufig auftreten und den Schlaf beeinträchtigen, sollten Sie einen Arzt oder Psychotherapeuten aufsuchen.
Mit den richtigen Strategien können Sie jedoch Ihre Albträume bewältigen und einen erholsamen Schlaf genießen.
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